Mittwoch, 10. Juli 2013

Arbeit II und ein wenig Freizeit

Hallo und viele Grüße an alle Lesenden in Deutschländ!

Ich hoffe darauf den nächsten Post nicht wieder mit "Arbeit" beschriften zu müssen. Aber so ist es nun einmal. Die Arbeitszeiten reichen tagtäglich von circa 8 bis 18 Uhr. Gerne auch mal länger, wenn die Diskussion über das Forschungskonzept länger dauert als gedacht. Dafür komme ich auch voran, auch wenn es manchmal zum Mäusemelken ist.
Die Arbeitstage bisher (es sind immer noch gerade erst 8!) waren wie gesagt gut ausgefüllt. Ab und zu findet ein "Staff Meeting" statt, dazwischen irgendein Workshop über den Klimawandel...aber die meiste Zeit beschäftige ich mich mit meiner Studie. Sie wird auch das vorläufige Thema meiner Masterarbeit sein. Sie lautet in etwa:

"Economics of livestock. Alternative income generating activities for livestock owners and the search for possibilities for a reduction of the livestock number"

Als Erklärung: Es geht um Viehwirtschaft (livestock=Vieh) und vor allem um Strategien, wie der zu beobachtenden steigenden Viehzahl (Rinder, Schafe, Ziegen, Yaks, Pferde...) in ganz Kirgistan und einer unter anderem dadurch bedingten Weidedegradation entgegenzuwirken ist. Wer mehr dazu erfahren möchte, dem sei diese Infoseite der GIZ (nein, nicht die Jungs, denen wir dreimonatlich Geld für schlechtes Fernsehen überweisen) ans Herz gelegt:
http://www.giz.de/themen/de/27836.htm

Ich selbst arbeite nicht für die GIZ, sondern für eine kirgistanische NRO (Nichtregierungsorganisation), die sich mit der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen befasst und unter anderem Projekte zu den Themen Klimawandel, Energieeffizienz und eben Weidewirtschaft und -management macht.


So, nun aber genug geredet über Aktivitäten, die mich zu 71 Prozent meiner kirgistanischen Zeit (an den Stuhl) fesseln. Kommen wir zu den restlichen Prozenten, die sich Wochenende nennen. Und dieses hatte seinen Namen gar verdient.
Es war geprägt von sozialen Kontakten, die zum Einen Personen betrafen, die ich kannte und auf der anderen Seite, jene solche, die ich auch sprachlich verstehe. Mein Russisch (kirgisisch wird eher im Süden und auf dem Land gesprochen) besteht noch immer aus einzelnen Worten a la "spaseeba" (danke), "kaharasho" (ok), "spakoyni nochee" (gute Nacht) und Konsorten. Da fällt es noch schwer, 200 Gramm Hackfleisch (von welchem Tier auch immer, die Beschriftung ist noch nicht entzifferbar) zu bestellen. Die Lösung war, die Zahl 200 in die Luft zu schreiben...so geht es häufig her.

Teile dieser sozialen Kontakte waren sowohl Skype-Gespräche, als auch ein Treffen mit Studenten der FU. Diese verbingen nun ihren Exkursionssommer nicht wir ich vor einem Jahr im heißen Indien, sondern eben im heißen Kirgistan. Im Juli und August sollen in Bishkek noch bis zu 40 Grad werden. Dafür wird es im Feldforschungsgebiet für die Studie im Süden des Landes und vor allem auf den Weiden in der Höhe bedeutend angenehmer.
Mit den frisch angekommenen Studenten traf ich mich dann in ihrem Hostel, das sie für 2 Nächte gebucht hatten. Eine lust'ge Truppe, von denen drei Leute gemeinsam in knapp 6 Tagen mit einem VW-Bully direkt aus Berlin angereist sind. Wow. Nach Wegen unter anderem durch die Ukraine, Usbekistan und einem Heuschreckenschwarm der Marke "Hidalgo" (kennt jemand diesen Film mit Viggo Mortensen?) haben sie es rechtzeitig nach Bishkek geschafft.
Am Montag hat die Crew Bishkek bereits wieder verlassen und reiste gen Süden. Ich blieb zurück...


...aber in etwa zwei Wochen geht es auch für mich ins "Feld", aufs "Land" oder ins "Nirgendwo". Wie auch immer. Das wird defintiv der aufregendste Teil der ganzen Kirgistan Aktion. Darauf arbeite ich hin.




Vielleicht noch dazu, Folge 2:


Was gibt es noch in Bishkek? Waschanlagen, Plastiktüten und generell viel Plastik, billige Busfahrten (1 Fahrt für 16 Cent), billige Taxifahrten (1 Fahrt für 1,66€)

Was gibt es dort auch nicht? Stöpsel, Mülltrennung

Und vieles, was mir erneut erst später in den Sinn kommt ;)


So, das war es für heute.
Zum Abschluss gibt es noch zwei Bilder. Das erste zeigt den Blick vom Eingang zur Arbeit gen Süden auf die dort lauernden Berge. Das zweite mein ganz eigenes Kinderzimmer bei Olga ;)






Da sveedanya!

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